Prinzipiell werden die Kosten im Gesundheitssystem immer höher. Das betrifft jedoch beide Systeme – also die gesetzliche und private Krankenversicherung. Die Behauptung, dass die Beiträge in der privaten Krankenversicherung im Alter unbezahlbar werden, ist viel zu pauschal. Es gibt in der PKV viele Möglichkeiten, um für die Beitragszahlung im Alter vorzusorgen.
Warum steigen PKV-Beiträge im Alter?
Medizinische Behandlungen werden immer teurer, die Kosten im Gesundheitssystem steigen. Deshalb steigen auch die Beitrage für die Krankenversicherung – sowohl in der gesetzlichen als auch der privaten Krankenversicherung.
Der Unterschied ist aber: In der gesetzlichen Krankenversicherung kann es sein, dass durch die höheren Kosten im Gesundheitssystem die Beiträge steigen und die Leistungen sogar gekürzt werden. Das ist in der privaten Krankenversicherung nicht möglich. Die Leistungen, die Sie bei Vertragsschluss festlegen, sind Ihnen Ihr ganzes Leben lang garantiert.
Außerdem gibt es in der privaten Krankenversicherung einige Mechanismen, die dafür sorgen, dass die Beiträge im Alter nicht allzu stark steigen.
Tipp: Mehr Infos zum Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung finden Sie hier.
Hohe Beiträge in der PKV sind die Ausnahme
Beiträge in der PKV sind natürlich immer individuell. Jedoch zeigen die Durchschnittswerte des PKV-Verbands, dass sehr hohe PKV-Beiträge die absolute Ausnahme sind. Demnach zahlten im Jahr 2022 nur 2,3 Prozent der Privatversicherten einen Beitrag über dem Höchstbeitrag in der GKV (zu diesem Zeitpunkt 769 Euro). Beiträge über 1.000 Euro zahlten nur 0,07 Prozent aller Versicherten. Laut einer Hochrechnung des PKV-Verbands auf der Grundlage vergangener Werte wird der Durchschnittsbeitrag 2024 rund 579 Euro betragen.
Beitragsentlastung in der privaten Krankenversicherung
Damit die Beiträge in der privaten Krankenversicherung im Alter möglichst stabil bleiben, gibt es die sogenannten Altersrückstellungen. Das sind Rücklagen, die für jeden Versicherten gebildet werden. Das heißt, Sie zahlen in jüngeren Jahren mehr Beiträge als Sie eigentlich müssten. Der Überschuss, den der Versicherer am Kapitalmarkt anlegt, kommt Ihnen im Alter zugute.
Darüber hinaus fallen im Alter einige Komponenten der PKV weg, sodass Beiträge reduziert werden:
- Wenn Sie Ihr 60. Lebensjahr erreichen, entfällt der gesetzliche Zuschlag in Höhe von 10 Prozent auf die Prämie.
- Ebenso entfällt der Beitrag für das Krankentagegeld (falls versichert).
- Zwar entfällt auch der Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung – allerdings können Sie einen Zuschuss in Höhe von 8,1 Prozent von der gesetzlichen Rentenversicherung beantragen.
Was kann man gegen hohe PKV-Beiträge im Alter tun?
Auch jeder Versicherte persönlich kann jetzt und in Zukunft einiges dafür tun, dass die Beiträge im Alter nicht zum Problem werden:
- Beitragsentlastungstarif wählen: Viele Versicherer bieten Beitragsentlastungstarife an. Das heißt, Sie bezahlen einen Zusatzbeitrag, der verzinslich angelegt wird und im Rentenalter für eine garantierte Beitragssenkung sorgt. Der Beitragsentlastungstarif wird vom Arbeitgeber bezuschusst und ist steuerlich ansetzbar.
- Auf gute Beratung setzen: Lassen Sie sich zu Ihrer privaten Krankenversicherung immer von Experten beraten – diese wissen am besten, wie Sie mit dem richtigen Tarif Beiträge sparen können und wann Sie wechseln sollten.
- Kein "Tarif-Hopping" betreiben: Meistens ist es keine gute Idee, Anbieter und Tarife ständig zu wechseln. Vermeintlich günstige Tarife können im Alter schnell zur Kostenfalle werden. Deswegen ist es wichtig, die private Krankenversicherung von Anfang an auf einer soliden Grundlage aufzubauen.
Beispiel: PKV-Beitrag im Alter
Die Beispielrechnung zeigt, wie hoch die Beiträge im Alter mit und ohne Beitragsentlastung aussehen können.
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