Was sind Gesundheitsfragen?
Gesundheitsfragen sind Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand, die Sie beim Abschluss einiger Versicherungen beantworten müssen. Dadurch kann die Versicherung das Risiko kalkulieren, das ihr bei der Absicherung eines Antragstellers entsteht. Sie beurteilt also anhand Ihrer Antworten, wie hoch das Risiko ist, dass Sie Leistungen der Versicherung in Anspruch nehmen müssen.
Das Risiko hat Auswirkungen auf die Höhe Ihrer Versicherungsbeiträge. Außerdem kann die Versicherung aufgrund der Gesundheitsfragen bestimmte Leistungen ausschließen, einschränken oder Sie als Versicherungsnehmer ablehnen.
Gesundheitsfragen gibt es neben der Berufsunfähigkeitsversicherung auch bei der privaten Krankenversicherung, privaten Krankenzusatzversicherungen, Risiko- und Kapitallebensversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
Welche Gesundheitsfragen gibt es bei der Berufsunfähigkeitsversicherung?
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung werden Sie zum Beispiel nach diesen Punkten gefragt:
- aktueller Gesundheitszustand
- aktuelle Beschwerden und Erkrankungen
- Vorerkrankungen
- chronische Erkrankungen
- Operationen
- Krankenhaus-, Reha- und Kuraufenthalte
- Medikamenteneinnahme
- Betäubungsmittel-, Drogen-, Zigarettenkonsum
- Besondere Gefahren im Beruf oder in der Freizeit (gefährliche Hobbies)
Auf welchen Zeitraum sich die Gesundheitsfragen beziehen, ist je nach Versicherer und Art der Frage unterschiedlich. Meistens sind drei bis zehn Jahre relevant.
BU-Gesundheitsfragen: Worauf kommt es bei den Antworten an?
Sie sind als Antragsteller dazu verpflichtet, die Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß zu beantworten. Nehmen Sie sich daher für den Fragenkatalog ausreichend Zeit und beantworten Sie ihn gewissenhaft. Lesen Sie sich jede Frage genau durch und berücksichtigen Sie bei der Antwort den Zeitraum, auf den sich Ihre Antwort beziehen muss.
Was passiert, wenn man Gesundheitsfragen falsch beantwortet?
Wenn Sie Gesundheitsfragen falsch beantworten oder etwas weglassen, kann der Versicherer Ihren Antrag ablehnen. Was jedoch noch schlimmer ist: Kommen die falschen Angaben erst heraus, wenn Sie eine BU-Rente beantragen, kann der Versicherer die Leistung verweigern. Dann haben Sie die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung umsonst gezahlt. Aufgepasst: Es kommt dabei nicht darauf an, ob Sie wissentlich oder versehentlich Fragen falsch beantworten. Deshalb sollten Sie sich in Sachen BU immer an Experten wenden, die Ihnen auch beim Fragenkatalog zur Seite stehen.
Gibt es eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ganz ohne Gesundheitsfragen gibt es nicht. Es gibt jedoch Angebote mit verkürzten bzw. vereinfachten Gesundheitsfragen. Manchmal richten sich entsprechende Sonderaktionen verschiedener Versicherer an eine bestimmte Zielgruppe, zum Beispiel junge Menschen, oder bestimmte Berufsgruppen wie Anwälte oder Ärzte.
Was tun, wenn man aufgrund der Gesundheitsfragen abgelehnt wird?
Wenn der Versicherer Ihren Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund von Vorerkrankungen oder eines riskanten Berufs oder Hobbies ablehnt, gibt es diese Möglichkeiten:
- Versicherung mit Risikozuschlag: Die Vorerkrankung oder das riskante Hobby/der riskante Beruf werden mitversichert, allerdings bezahlen Sie dafür einen Risikozuschlag an den Versicherer. Dieser kann bis zu 100 Prozent betragen.
- Leistungsausschluss: Sie werden zwar versichert, allerdings wird Ihre Vorerkrankung oder Ihr gefährliches Hobby von den Leistungen ausgeschlossen. Das heißt, wenn Sie zum Beispiel an Asthma leiden und aufgrund dieser Erkrankung berufsunfähig werden, erhalten Sie keine Zahlungen von der Versicherung.
- Alternativen zur BU: Auch wenn es keine gleichwertigen Alternativen zur BU gibt, gibt es doch weitere Möglichkeiten, Ihre Arbeitskraft abzusichern. Dazu gehören: Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Dread-Disease-Versicherung (Schwere-Krankheiten-Schutz), Grundfähigkeiten-Policen und die Unfallversicherung.
Achtung: Hinweis- und Informationssystem der Versicherer (HIS)
Wenn Sie einen Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung stellen und abgelehnt werden, können Sie im Hinweis- und Informationssystem der Versicherer (HIS) gespeichert werden. Das ist eine Datenbank, in der Versicherungskunden eingetragen werden, die abgelehnt wurden oder die falsche Angaben gemacht haben. Da auf diese Datenbank alle Versicherer Zugang haben, könnte es sein, dass Sie bei weiteren Anträgen bei anderen Versicherern schon "vorbelastet" sind und schneller abgelehnt werden.
Beim Thema BU auf Experten setzen
Wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, wenden Sie sich immer an Versicherungsexperten wie uns. Denn wir wissen, worauf es bei den verschiedenen Tarifen ankommt und helfen Ihnen mit den Gesundheitsfragen. Darüber hinaus können wir anonyme Risikovoranfragen an die Versicherer stellen, sodass Sie erfahren, ob Sie eine BU erhalten können, ohne dass Ihre Daten im HIS gespeichert werden.
Vereinbaren Sie einfach ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch – wir helfen Ihnen gerne bei der Absicherung Ihres Einkommens.