Zecken, Milben und Würmer können bei Hunden ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, wobei Würmer eine der häufigsten und widerstandsfähigsten Parasiten sind. Würmer gehören zu den sogenannten Endoparasiten, da sie im Inneren des Körpers ihres Wirtes leben. Sie treten sowohl bei Welpen als auch bei erwachsenen Hunden auf. Besonders gefährlich ist der Wurmbefall bei Welpen und älteren Hunden. Denn sie haben ein schwächeres Immunsystem und sind somit anfälliger für die schädliche Auswirkung dieser Parasiten.
Warum bekommen Hunde Würmer?
Hunde können Würmer aus verschiedenen Gründen bekommen. Hier sind einige häufige Ursachen:
- Direkter Kontakt: Hunde können sich auch durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden oder deren Kot anstecken.
- Infektion durch den Verzehr von kontaminiertem Futter oder Wasser: Hunde nehmen oft Wurmeier oder Larven auf, indem sie kontaminierte Nahrung, Wasser oder infizierte Tiere wie Nagetiere fressen. Wurmeier können auch in kontaminierter Erde oder auf kontaminierten Oberflächen gefunden werden, die der Hund ableckt.
- Floh- und Zeckenbefall: Einige Wurmarten, wie z.B. der Gurkenkernbandwurm, können durch den Biss von infizierten Flöhen oder Zecken übertragen werden.
- Mutterleib und Muttermilch: Welpen können bereits im Mutterleib mit Würmern infiziert werden, wenn die Mutter infiziert ist. Auch über die Muttermilch können Wurmlarven an die Welpen weitergegeben werden.
Um eine Wurminfektion bei Hunden zu verhindern, ist es wichtig, regelmäßig Entwurmungen durchzuführen. Eine gute Hygiene, regelmäßige Reinigung der Schlaf- und Futterplätze sowie eine effektive Floh- und Zeckenbekämpfung tragen ebenfalls dazu bei, das Risiko einer Wurminfektion zu reduzieren.
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Welche Würmer kommen bei Hunden am häufigsten vor?
Zu den häufigsten Würmern zählen folgende Wurmarten:
- Spulwürmer (Toxocara canis): Diese Würmer sind bei Hunden sehr häufig und können bis zu 18 cm lang werden. Sie leben im Dünndarm und ernähren sich vom Nahrungsbrei des Hundes. Die Eier der Spulwürmer werden mit dem Kot ausgeschieden und so von anderen Hunden aufgenommen.
- Hakenwürmer (Ancylostoma caninum): Die Infektion mit Hakenwürmern erfolgt in der Regel durch den Kontakt mit kontaminiertem Boden oder durch den Verzehr von infizierten Beutetieren. Diese Würmer sind etwas kleiner als Spulwürmer und ernähren sich von Blut. Sie können durch die Haut in den Körper eindringen.
- Peitschenwürmer (Trichuriasis): Peitschenwürmer leben im Dickdarm des Hundes und sind etwa 5 cm lang. Die erwachsenen Peitschenwürmer haben eine peitschenförmige Gestalt, wobei der vordere Teil des Wurms schlanker ist als der hintere Teil. Sie können bei starkem Befall zu einer Reihe von Symptomen führen. Darunter Durchfall, Gewichtsverlust, Anämie (Blutarmut), Bauchschmerzen, rektale Blutungen und allgemeine Schwäche.
- Bandwürmer: Bandwürmer können eine beträchtliche Länge erreichen, oft mehrere Meter. Sie bestehen aus vielen kleinen Gliedern, die Eier enthalten und mit dem Kot ausgeschieden werden. Der häufigste Bandwurm bei Hunden ist der Gurkenbandwurm (Dipylidium caninum).
- Herzwürmer (Dirofilaria immitis): Diese Würmer befallen das Herz und die Lungenarterien. Sie werden nicht von Hund zu Hund übertragen, sondern durch den Stich infizierter Mücken. Der Befall mit Herzwürmern kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen und unbehandelt zum Tod des Hundes führen.
Wie erkenne ich Wurmbefall beim Hund?
Eine Wurminfektion ist vor allem bei erwachsenen Hunden nicht immer einfach zu erkennen. Mögliche Anzeichen, die darauf hinweisen können sind zum Beispiel:
- Magen-Darm-Symptome: Ein Hund mit Wurmbefall kann Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, oder Bauchschmerzen haben. In schweren Fällen kann der Hund auch blutigen Durchfall oder Dehydration zeigen. Ein aufgeblähter oder geschwollener Bauch kann auch ein Anzeichen für Wurmbefall sein, insbesondere bei Welpen.
- Gewichtsverlust: Da die Würmer Nährstoffe aus dem Körper des Hundes aufnehmen, kann der Hund trotz normalem Fressverhalten an Gewicht verlieren.
- Verhaltensänderungen: Ein Hund mit Wurmbefall kann lethargisch und weniger aktiv sein sowie weniger Interesse an seinen normalen Aktivitäten zeigen. Außerdem kann der Hund seinen Appetit verlieren oder ungewöhnliche Fressgewohnheiten entwickeln, wie das Fressen von Gras.
- Veränderungen im Fell: Das Fell eines Hundes mit Wurmbefall kann stumpf, struppig oder ausgedünnt erscheinen.
- Sichtbare Würmer: In einigen Fällen kann der Hund kleine, weiße Würmer im Kot oder im Fell um den After haben.
Wichtig: Suchen Sie Ihren Tierarzt auf, wenn Sie eines dieser Symptome bei Ihrem Hund bemerken. Der Tierarzt kann eine Stuhlprobe untersuchen, um eine mögliche Infektion zu bestätigen und die richtige Behandlung zu empfehlen.
Sie können Ihren Hund auch von daheim aus auf Wurmbefall testen. Es gibt Heimtest-Kits, die Sie online oder in Tierhandlungen erwerben können. Der Wurmtest enthält eine genaue Anleitung und die notwendigen Materialien, um eine Stuhlprobe Ihres Hundes zu entnehmen.
Es wird empfohlen, Proben über drei Tage hinweg zu sammeln. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, Wurmeier oder andere Anzeichen von Wurmbefall zu erfassen. Dies liegt daran, dass nicht alle Würmer oder Wurmeier bei jedem Stuhlgang ausgeschieden werden.
Wurmkur: Hund entwurmen
Die Entwurmungsstrategie ist je nach Hund sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Gesundheitszustand, dem Lebensstil, dem Infektionsrisiko und dem Alter des Hundes.
Wie oft Hund entwurmen?
Nach Informationen der Expertenorganisation ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) gelten folgende allgemeine Richtlinien:
- Welpen sollten in den ersten Lebenswochen regelmäßig entwurmt werden – das erste Mal im Alter von 2 Wochen. Danach alle 2 Wochen bis 2 Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch.
- Erwachsene Hunde, die viel draußen unterwegs sind, Kontakt mit anderen Hunden haben oder rohes Fleisch fressen, haben ein höheres Infektionsrisiko und sollten häufiger entwurmt werden. Bei einem normalen Infektionsrisiko wird empfohlen, den Hund mindestens 4x im Jahr in einem Abstand von 3 Monaten zu entwurmen.
Womit werden Hunde entwurmt?
Es gibt verschiedene Medikamente gegen Würmer (Anthelminthika) in der Apotheke, wie Tabletten, Pasten oder Spot-on-Lösungen. Je nach Wirkstoff sind auch rezeptfreie Medikamente erhältlich, wie Molevac. Eine Wurmbehandlung sollte allerdings nie selbst durchgeführt werden, sondern am besten immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen. Falls ein positiver Befund vorliegt, verschreibt der Tierarzt das passende Medikament, um die Würmer wirksam zu bekämpfen. Hier sind einige der verschreibungspflichtigen Anthelminthika, die bei Hunden häufig verwendet werden:
- Milbemax (enthält Milbemycin oxime und Praziquantel)
- Drontal (enthält Praziquantel, Pyrantel pamoate und Febantel)
- Panacur (Wirkstoff: Fenbendazol)
- Advocate (enthält Imidacloprid und Moxidectin)
- Profender (enthält Emodepsid und Praziquantel)
- Cestex (Wirkstoff: Epsiprantel)
Nebenwirkungen von Wurmkuren beim Hund
Die Sorge vor schweren Nebenwirkungen bei einer regelmäßigen Entwurmung ihres Hundes ist generell unbegründet. Wurmkuren verlaufen meistens ohne Nebenwirkungen. Gelegentlich kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, wie Erbrechen und Durchfall. Dieser Zustand gilt als normal und ist nur vorübergehend.
Was kostet die Entwurmung von Hunden?
Die Kosten für eine Entwurmungstablette oder -paste variieren je nach Marke des Entwurmungsmittels und Größe des Hundes. In der Regel kosten Entwurmungsmittel zwischen 5 und 15 Euro für eine Einzeldosis, abhängig von der Größe des Hundes und dem verwendeten Wirkstoff. Wenn der Hund eine Wurminfektion hat, können zusätzliche Kosten für eine Stuhluntersuchung und weitere tierärztliche Untersuchungen anfallen:
art der kotuntersuchung |
1-fach |
2-fach |
3-fach |
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Einfacher Kotabstrich und Ergebnis | 10,26 € | 20,52 € | 30,78 € | |||
Mikroskopische Untersuchung | 10,26 € | 20,52 € | 30,78 € | |||
Externe Laboruntersuchung | 10,26 € | 20,52 € | 30,78 € |
Hundekrankenversicherung: Kostenerstattung bei Entwurmung
Bei vier Kuren im Jahr können die Kosten schnell ansteigen. Mit der passenden Hundekrankenversicherung können Sie sich die Kosten ganz oder zumindest anteilig erstatten lassen. Im Rahmen einer jährlichen Gesundheitspauschale in Höhe von max. 100€ übernehmen einige Hundekrankenversicherungen größtenteils die Kosten für Wurmkuren, Impfungen oder Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten.
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