Was ist eine Gewässerschadenhaftpflicht?
Die Gewässerschadenhaftpflichtversicherung ist eine spezielle Form der Haftpflichtversicherung, die Schäden abdeckt, die durch das Austreten von wassergefährdenden Stoffen entstehen. Inhaber einer Anlage mit gewässerschädlichen Stoffen (z. B. Kellertanks mit Heizöl) haften also für Schäden in unbegrenzter Höhe, auch wenn diese unverschuldet eintreten. Daher ist eine Gewässerschadenhaftpflicht für Hausbesitzer, die mit Öl heizen, wichtig.
Gelangt Ihr Heizöl in Gewässer, deckt die Versicherung die daraus entstandenen Schadensersatzansprüche ab.
Für wen ist sie sinnvoll?
Die Versicherung deckt Schäden an Gewässern, Böden oder dem Grundwasser, die durch einen Unfall oder Leckagen entstehen. Sie ist daher sinnvoll für folgende Gruppen:
- Hausbesitzer mit Heizöltanks (meist ab 1.000 Liter Inhalt)
- Unternehmen, die gefährliche und umweltgefährdende Stoffe lagern oder transportieren
- Landwirte mit Lagerbehältern für Flüssigdünger oder andere Chemikalien.
Unser Tipp
Wenn Sie z. B. einen Heizöltank zu Hause haben, prüfen Sie, ob Ihre bestehende Versicherung (z. B. Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht) diese Schäden bereits abdeckt oder ob eine zusätzliche Gewässerschadenhaftpflicht nötig ist.
In manchen Versicherungstarifen im Rahmen der Privathaftpflicht ist eine Gewässerschadenhaftpflicht nämlich bereits enthalten. Unsere Berater unterstützen Sie gerne dabei.
Welche Schäden deckt die Gewässerschadenhaftpflicht ab?
Was ist versichert:
- Schäden, die durch das Austreten wassergefährdender Stoffe entstehen, wie z. B. Heizöl, Benzin oder Chemikalien
- Kosten für die Sanierung von:
- Verunreinigtem Grundwasser
- Verschmutzten Böden
- Kontaminierten Gewässern
- Schäden an fremdem Eigentum, die durch die Stoffe verursacht werden
Was ist nicht versichert:
- Vorsätzlich verursachte Schäden
- Schäden durch veraltete oder nicht gewartete Anlagen, bei denen Sicherheitsvorschriften missachtet wurden
- Schäden, die durch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen entstehen (sofern nicht explizit eingeschlossen)
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Größe und Art des Tanks (z. B. Heizöltank, Chemikalientank).
- Standort des Tanks (z. B. in Wasserschutzgebieten höhere Risiken).
- Deckungssumme: Je höher die abgedeckte Schadenssumme, desto höher der Beitrag.
- Zustand der Anlage (gut gewartete Anlagen können zu günstigeren Beiträgen führen).
Beispiel: Für einen privaten Heizöltank liegen die jährlichen Kosten oft zwischen 30 und 100 €, während gewerbliche Risiken deutlich teurer sein können.
Ist die Gewässerschadenhaftpflicht Pflicht?
Ja, in vielen Fällen ist die Gewässerschadenhaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben:
- Für Besitzer von Heizöltanks ab einer bestimmten Größe (meist ab 1.000 Liter)
- Wenn sich Ihre Anlage in einem Wasserschutzgebiet befindet, gelten besonders strenge Vorschriften.
Prüfen Sie die gesetzlichen Anforderungen in Ihrem Bundesland, da diese variieren können.
Worauf beim Abschluss einer Gewässerschadenhaftpflichtversicherung achten?
- Deckungssumme: Achten Sie darauf, dass die Deckungssumme ausreichend hoch ist, um auch größere Schäden abzudecken. Mindestens 1 Mio. Euro ist empfehlenswert.
- Einschluss von Zusatzrisiken: Wenn Ihre Anlage in einem Wasserschutzgebiet liegt, sollten besondere Risiken wie Überschwemmungen abgedeckt sein.
- Regelmäßige Wartung: Einige Versicherer machen den Schutz von der Einhaltung von Wartungsvorschriften abhängig. Lassen Sie Ihre Anlagen regelmäßig kontrollieren.
- Selbstbeteiligung: Entscheiden Sie, ob Sie eine Selbstbeteiligung akzeptieren möchten, um die Prämie zu senken.
- Vergleich von Anbietern: Die Leistungen und Kosten können stark variieren. Ein Vergleich lohnt sich.
Tipp: Fragen Sie Ihren Berater, ob die Gewässerschadenhaftpflicht in eine bestehende Haftpflichtversicherung (z. B. Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht) integriert werden kann, um Kosten zu sparen!